Ein Samstagabend wie aus dem Bilderbuch. Pünktlich zum Neustart der Chormusik in Welden kam der Sommer zurück. Und im Schulinnenhof drängelte sich das Publikum, es musste sogar noch nachbestuhlt werden. “Mit so vielen Gästen haben wir nicht gerechnet” meinte der 1. Vorstand der Musikvereinigung Stefan Weishaupt. “Vor einem Jahr noch war mir an dieser Stelle ziemlich mulmig, als sich der Vorgängerchor aufgelöst hatte. Aber Dank Anna Kapfer haben wir ziemlich schnell eine neue schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen”. Die junge Chorleiterin, von der hier die Rede ist, gab erst vor zwei Wochen im Holzwinkelsaal ihr Debüt als Dirigentin der Jugendkapelle. Nun bewies sie auch beim neuen Chor LaMusica ihre musikalische Könnerschaft.
Mit den feierlichen Klängen von “Gloria, Ehre sei Gott” der bayrischen Komponistin Kathi Stimmer-Salzeder legte der neue Chor los, baute eine breite Brücke zum Publikum mit Manfred Bühlers “Ein Lied ist wie ein Traum” und dem humorvollen “Ein Mensch ist kein Mensch ohne Handy”. Vom ersten Ton an wurde deutlich, dass der neue Chor über erstaunlich viele, auch junge und männliche Stimmen verfügt, die insgesamt ein schönes, ausgewogenes Klangbild abgeben. Die Moderation zwischen den Weldener Gesangsstücken übernahmen Hanna Richter und Lukas Kapfer.
Man übergab nun an die Chorgemeinschaft Zusmarshausen unter ihrem Chorleiter und Arrangeur Johann Mayer. Mancher erinnert sich, 2013 waren die Zuser schon einmal als Gastchor hier. An ihrer strahlend guten Laune und Sangesfreude hat sich in der Zwischenzeit nichts geändert. Chefin, Altstimme, Managerin und Ansagerin in einer Person ist Elisabeth Thumann, die sich herzlich für die Einladung bedankte. “Es ist toll Anna, dass Du so viele Sänger um Dich gescharrt hast”. Darauf ließen die Zuser ihre Stimmen los, und übermittelten musikalische Botschaften wie “Lass die Sonne in Dein Herz”, herzten die leichte Muse mit Musik von den “Wise Guys” und Comedian Harmonists, bevor sie sich mit Lorenz Maierhofer wieder “Übern See” machten.
LaMusica ließ sich nicht lumpen, beantwortete die zuletzt leisen Töne mit Dowlands einfühlsamen “Come Again” einem Lied von Herzschmerz und Sehnsucht. Darauf servierte man mit “The lion sleeps tonight” und “Hit the road Jack” zwei groovige Ohrwürmer aus der Pop und Soul Ecke, bevor es mit dem “Abendlied” von Mathias Claudius wieder etwas ruhiger wurde. Zusmarshausen nahm den Faden auf, intonierte das schöne Volkslied “Im Walde wachsen die Beeren”. Dann ein kleiner Ausflug nach Afrika mit dem Gospel “Sija Lobalo Goga” und zum Schluss nur die Frauen mit dem fünfziger Jahre Hit “Lollipop”.
Welden freute sich über die Unterstützung aus Zusmarshausen und das dankbare Publikum. “Noch mehr als über ihre Gaben in den Spendenkorb freuen wir uns, wenn sie am Montag unsere Proben besuchen”. Diese Bemerkung von Stefan Weishaupt, der das ganze Konzert fleißig mit sang, wurde heiter aufgenommen. Nun, vielleicht singen ja bald noch ein paar mehr im Chor?
Das Abschlusslied “An Irish Blessing” wurde von beiden Chören zusammen gleich zweimal vorgetragen und setzte den Schlusspunkt unter ein fulminantes Debüt für den neuen Chor in Welden.
Quelle: Augsburger Allgemeine Zeitung [dami (Michael Daum)]